Diagnostik bei hängenden Lidern und Doppelbildern
Um eine Myasthenia gravis im Augenbereich zu diagnostizieren, stehen dem Arzt unter anderem folgende Tests zur Verfügung:3
- Simpson-Test:
Der Blick wird für mindestens eine Minute nach oben gerichtet; bei vielen Patienten mit Beschwerden im Bereich der Augen können so hängende Augenlider auftreten oder sich verstärken. - Lid-Twitch-Zeichen:
Blickt der Patient zuerst nach unten und anschließend geradeaus, kommt es bei Myasthenia gravis typischerweise zu einer überschießenden kurz zuckenden Lidhebung. - Test mittels Kältepackung:
Bei Betroffenen mit Symptomen, die sich an den Augen äussern, kann eine Kühlung des Auges (z. B. durch einen Eisbeutel) zur Besserung führen. - Rotglas-Test:
Beim Rotglas-Test wird ein rotes Glas vor das rechte Auge gehalten. Beim sogenannten "Lancaster Rot-Grün-Test” wird zusätzlich ein grünes Glas vor das linke Auge gehalten. Wenn nun auf Lichter in unterschiedlichen Entfernungen geblickt wird, kann festgestellt werden, ob ein Schielen vorhanden ist: Befinden sich die Augen in einer Schielstellung, werden zwei getrennte Bilder - ein rotes und ein grünes - wahrgenommen.
Im Gegensatz zu anderen Erkrankungen, bei denen es zu Doppelbildern oder herabhängenden Augenlidern kommen kann, wie z. B. Vergiftungen, Wernicke- Enzephalopathie, Durchblutungsstörungen und Tumoren des Gehirns, Multipler Sklerose oder Guillain-Barré-Syndrom, ist eine Myasthenia gravis ausschließlich durch motorische Symptome gekennzeichnet und geht nicht mit zusätzlichen neurologischen Symptomen einher.3
Wenn dein Arzt eine Myasthenia gravis vermutet, wird er zusätzlich noch weitere Untersuchungen wie z. B. Bluttests oder elektrophysiologische Tests durchführen.