Therapie & Therapieerfolg

Was sind zielgerichtete Therapien bei Myasthenia gravis?

Konventionelle medikamentöse Therapien bei Myasthenia gravis setzen auf die Hemmung der Symptome (Acetylcholinesterase-Hemmer) bzw. auf eine breite Unterdrückung des Immunsystems. Sie führen aber nicht immer zu einer ausreichenden Symptomkontrolle

Zielgerichtete Therapien bei Myasthenia gravis

Zielgerichtete Therapien wurden entwickelt, um bei Myasthenia gravis (MG) gezielt in die fehlgesteuerten Prozesse des Immunsystems einzugreifen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Therapien, die das Immunsystem oft breit unterdrücken, wirken sie präzise an bestimmten Ansatzpunkten. Dadurch können sie eine hohe Wirksamkeit erzielen, bei gleichzeitig geringerem Risiko für Nebenwirkungen.

Derzeit sind zwei moderne Wirkstoffklassen (FcRn-Inhibition und Komplement-Inhibition) in unterschiedlichen Anwendungsformen (z.B. Infusion, Fertigspritze) bei Myasthenia gravis zugelassen. Abhängig vom jeweiligen Wirkmechanismus greifen sie in einen bestimmten Teilbereich des Immunsystems ein bzw. hemmen die Wirkung bestimmter Antikörper, die am Krankheitsprozess der Myasthenia gravis beteiligt sind. Mögliche Nebenwirkungen zielgerichteter Therapien sind beispielsweise Infektionen, Fieber, Kopfschmerzen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen.

Für welche Patientinnen / Patienten können sie sinnvoll sein?

Zielgerichtete Therapien kommen insbesondere für Patientinnen / Patienten infrage,

  • deren Erkrankung trotz Standardtherapien nicht ausreichend kontrolliert ist,
  • die unter Nebenwirkungen herkömmlicher Medikamente leiden,
  • oder bei denen ein schneller Wirkeintritt erforderlich ist.

Es stehen heute verschiedene moderne Therapien zur zielgerichteten Behandlung zur Verfügung, die individuell je nach Krankheitsverlauf, Symptombelastung und Vorerkrankungen ausgewählt werden können.

Wichtig: Die Entscheidung für eine zielgerichtete Therapie sollte immer gemeinsam mit einer neurologischen Fachärztin / einem neurologischen Facharzt getroffen werden, die / der deine persönliche Situation kennt. Sprich mit der behandelnden Ärztin / dem behandelnden Arzt über deine optimale Behandlungsoption.

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DE-UNB-25-00100 // September 2025